Von Schnüfflern, Cops und Kommissaren …
Der Detektivroman ist die Ur-Form des Kriminalromans. Als Vater der klassischen Detektivgeschichte gilt Edgar Allan Poe. Seine Kurzgeschichte „Der Doppelmord in der Rue Morgue“ erschien 1841 in der Zeitschrift Graham’s Magazine. Sie bildete den Auftakt zu weiteren Geschichten um den Detektiv Auguste C. Dupin. Der Urahn aller private eyes war geboren und wurde sogleich zum Serienheld.
Die Bezeichnung Detektiv leitet sich vom Lateinischen „detegere“ (zu Deutsch: aufdecken) ab. Die klassische Detektivgeschichte setzt am häufigsten mit einem zu Anfang geschilderten Verbrechen ein. Meistens ist es ein Mord, der bereits geschehen ist. Im Lauf der Erzählung klärt der Detektiv das Verbrechen auf. Dabei liegt der Schwerpunkt der Handlung weniger auf der Geschichte des Verbrechens. Im Zentrum der Erzählung stehen die Ermittlungen, in deren Verlauf der Detektiv tiefer und tiefer in das Umfeld und die persönlichen Verstrickungen von Opfer und Täter eindringt. Häufig wird der Detektiv bei seinen Ermittlungen von einer so genannten „Watsonfigur“ unterstützt, benannt nach dem Co-Ermittler, den Sir Arthur Conan Doyle seinem genialen Sherlock Holmes zur Seite gestellt hat.
Die Figur des Assistenten, Co-Ermittlers oder Byparts hat mehrere Funktionen: „Durch Dialoge mit diesem und anderen Begleitern kann der Detektiv beziehungsweise Erzähler seine Schlussfolgerungen und Gedankengänge darlegen, Spuren aufzeigen und Indizien einbringen, aber auch bei Bedarf für weitere Verwirrung sorgen. Der Bypart kann auf verschiedenste Arten besetzt werden, er reicht vom bekannten Freund bei der Polizei, der hinreißenden Sekretärin und dem Spitzel an der Ecke über Liebhaber, Kollegen und Freunde bis hin zum intelligenten Computer in neueren Krimis.“ (1)
Ob der Detektiv als schmieriger Privatschnüffler, unerschrockener Hobbykriminologe oder kauziger Kommissar in Erscheinung tritt oder ob er gleich durch ein ganzes modernes Polizeiteam ersetzt wird – der Krimi als Detektivroman hat viele Gesichter und Facetten und im Lauf der Zeit zahlreiche Wandlungen durchlaufen. Es entstanden immer wieder neue Spielarten und Subgenres, die sich im Einzelnen auch überschneiden, so dass man einen Krimi oft auch mehreren Subgenres zuordnen kann.
(1) http://de.wikipedia.org/wiki/Kriminalroman
Bekannte Detektive des klassischen Detektivromans und deren Schöpfer:
- Auguste Dupin (E.A. Poe)
- Sherlock Holmes (Arthur Conan Doyle)
- Hercule Poirot und Miss Marple (Agatha Christie)
- Lord Peter Wimsey (Dorothy L. Sayers)
- Pater Brown (G. K. Chesterton)
- Nero Wolfe (Rex Stout)
- Ellery Queen (Ellery Queen)
Klassische literarische Vertreter im Polizei- und Geheimdienstbereich:
- Kommissar Maigret (Georges Simenon), Frankreich
- Wachtmeister Studer (Friedrich Glauser), Schweiz
- Kurt Wallander (Henning Mankell), Schweden
- Jerry Cotton und Phil Decker vom FBI (Heftreihe), Deutschland
- James Bond Agent 007 des Secret Service (Ian Fleming), England
- Pierre Niemans und Max Kerkerian aus Die purpurnen Flüsse (Jean Christophe Grangé), Frankreich
- Tabor Süden Vermisstenabteilung (Friedrich Ani), Deutschland
- Colin Forbes vom MI6, (Raymond Harold Sawkins), England
Ausgewählte Kriminalisten der Gegenwart:
- Inspector Richard Jury (Martha Grimes)
- Inspector Lynley (Elizabeth George)
- Kommissar Kurt Wallander (Mankell)
- Commissario Salvo Montalbano (Andrea Camilleri)
- Commissario Guido Brunetti (Donna Leon)
- John Rebus (Ian Rankin)
- Superintendent Alan Markby (Ann Granger)
- Simon Brenner (Wolf Haas)
- Kemal Kayankaya (Jacob Arjouni)
- Polonius Fischer (Ani)
- Markus Cheng (Heinrich Steinfest)
- Vic Warshawski (Sara Paretsky)
- Irene Huss (Helene Tursten)
- die Tigerkatze Mrs. Murphy (Rita Mae Brown)
- Privatdetektiv Henry Drake (Andreas P. Pittler)
- Privatdetektiv Max Winter (Felix Thijssen)
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